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Rezension Storch 2

Maja Storch / Johannes Storch

So können starke Männer starke Frauen lieben. – Warum manche Männer wieder Machos werden müssen.

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Nachdem ich Maja Storchs Frauen-Buch „Die Sehnsucht der starken Frau nach dem starken Mann“ (siehe Rezension auf dieser Website) dazumal mit großem Interesse gelesen hatte, war ich sehr gespannt auf ihren Nachfolge-Band als Perspektive für Männer und ihre Sehnsucht nach starken Frauen. Allein der Untertitel irritierte reißerisch: „Warum manche Männer wieder Machos werden müssen.“ 

 

Tja, warum sollte das so sein? Auf sehr humorvolle Weise macht das Geschwisterpaar Storch dem Leser / der Leserin klar, warum das aus Sicht der Psychoanalytikerin Maja Storch (Co-Entwicklerin des „Züricher Ressourcen Modells“ an der Uni Zürich) eine zwar zeitgeistlich betrachtet unorthodoxe, aber für heutige Verhältnisse durchaus heilsame Sicht sein könnte. Denn: Alles Soziale ist bekannterweise systemisch. Maja und ihr Bruder bringen die entsprechenden (Coaching-)Fallbeispiele ein, welche gemeinsam analysiert werden. Sie veranstalteten dazu auch ein eigenes Seminar mit entsprechendem Zielpublikum: „Nette, verständnisvolle Männer“, die allesamt in Folge ihrer „anpassten Umgangsformen“, in ihren Partnerschaften auf voller Linie gescheitert waren. 

 

Verwandlung – und das ist auch meine Erfahrung als Coach – braucht immer wieder scheinbar „paradoxe Lösungen“, um stattfinden zu dürfen. Hier ein Maja Storch Zitate aus dem Buch zu den psychoanalytisch betrachteten Folgen des feministischen Ideals der „starken Frau“ inkl. ihres abgespalteten „Schattens“ (Alles das, was sie an sich nicht mag): „Ein Mann, der sich mit einer in diesem Sinne ‚halbstarken Frau‘ (unintegrierter Schatten) einlässt, wird immer wieder Situationen erleben, in denen diese Frau durch ihr Verhalten ihre eigenen ‚offiziellen‘ Aussagen Lügen straft. … Wenn ihr es mit einer wirklich starken Frau zu tun habt, die vom Bewusstsein und vom Unbewussten her stark sein kann, ist alles in Ordnung. Bei einer verliebten ‚halbstarken‘ Frau ist jedoch die Tussi aktiv, und diese Schattengestalt kann allerlei Unfug treiben.“ (S. 28, S. 31). Und nun noch ein Johannes Storch Zitat zu dem, was viele Männer im Zeitalter der Emanzipation bzw. des Feminismus als „Schatten“ abspalten: „Es gibt Männertypen, die in mir ein Gemisch an Affekten auslösen, das aus Ablehnung, aber auch aus Bewunderung besteht. Diese Männertypen sind genau die bösen Jungs, die den starken Frauen, wie Maja sie beschreibt, die Herzen brechen. Ganz tief drin in einem verborgenen Winkel meiner Seele, finde ich die bösen Jungs irgendwie klasse. Aber das darf natürlich niemand wissen, das bleibt unter uns. Ich gehöre zu den Männern mit dem Alice-Schwarzer-Gütesiegel, für mich käme so ein Verhalten nicht in Frage. Welche Werte vertritt ein Mann mit dem Alice-Schwarzer-Gütesiegel denn genau?“ (S. 79)

 

Nun, liebe Leserin / lieber Leser, die Antwort auf diese Frage findet sich auf sehr amüsante Weise in diesem Buch verpackt. Und, Sie finden m. E. plausible Hinweise, wie beide Geschlechter sich dabei unterstützen, ihre „Schatten-Anteile“ zu erlösen. Vor allem eine Klärung dazu, womit Männer nicht nur für sich, sondern auch für ihre Frauen, Wesentliches zur Lösung beitragen können. – Lesen Sie das Buch, es scheint nur auf den ersten Blick paradox bzw. irritierend. Soweit jedenfalls mein Resümee.               

 

4,5 von 5 Sternen – Klaus.

https://www.amazon.de/können-starke-Männer-Frauen-lieben/dp/3451613891 

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